Wie bei jeder Impfung, können auch nach der Corona-Schutzimpfung mit monovalenten oder bivalenten mRNA-Impfstoffen Impfreaktionen und unerwünschte Wirkungen auftreten. Diese treten in der Regel kurz nach der Impfung auf und halten wenige Tage an. Zeitlich verzögerte unerwünschte Wirkungen, die erst lange Zeit nach der Impfung auftreten, sind nicht bekannt und sind nicht zu erwarten.
Die häufigste lokale Reaktion auf die Impfung sind Druckschmerzen an der Impfstelle. Hinzu können Rötung und Schwellung kommen. Als Allgemeinreaktionen (systemische Reaktionen) sind Abgeschlagenheit und Kopfschmerzen sowie in manchen Fällen Fieber möglich.
Auch die Varianten-angepassten Impfstoffe sind, trotz bisher begrenzter klinischer Studiendaten, laut Einschätzung der STIKO, sicher und gut verträglich. Sie verwenden dieselbe mRNA-Plattform, wie die bekannten Wildtyp-mRNA-Impfstoffe. Der Unterschied besteht in nur wenigen abgeänderten mRNA-Bausteinen (Nukleotiden) und die Immunantwort resultiert auch bei den angepassten Impfstoffen aus einer Auseinandersetzung des Immunsystems mit dem Spikeprotein von SARS-CoV-2.
Nach Gabe der monovalenten Impfstoffe sind in manchen Fällen verstärkte (das heißt verlängerte oder vermehrte) Menstruationsblutungen gemeldet worden. Diese traten sowohl nach Impfungen mit Comirnaty® als auch nach Spikevax® auf und waren unabhängig von der Anzahl der vorangegangenen Impfungen. In den meisten untersuchten Fällen waren die Beschwerden vorrübergehend und nicht schwerwiegend. Die verstärkten Menstruationsblutungen hatten keinen Einfluss auf die Fruchtbarkeit der Betroffenen.
In sehr seltenen Fällen wurden seit Einführung der monovalenten mRNA-Impfstoffe anaphylaktische Reaktionen berichtet (allergische Sofortreaktionen). Diese traten kurz nach der Impfung auf und wurden ärztlich behandelt.
Ebenfalls seit Einführung der Impfung wurde nach Gabe der mRNA-Impfstoffe sehr selten Fälle von Herzmuskelentzündungen sowie Herzbeutelentzündungen (Myokarditis und Perikarditis) sowohl bei Kindern und Jugendlichen als auch bei Erwachsenen beobachtet. Diese Fälle traten hauptsächlich innerhalb von 14 Tagen nach der Impfung, häufiger nach der zweiten Impfung und vorwiegend bei jüngeren Männern sowie Jungen und männlichen Jugendlichen auf. Die meisten Fälle einer Herzmuskel- beziehungsweise Herzbeutelentzündung verliefen mild bis moderat, bei einem kleinen Teil der betroffenen Patientinnen und Patienten gab es jedoch auch schwerere Verlaufsformen. Einzelne Personen verstarben.
Daten weisen darauf hin, dass Herzmuskel- und Herzbeutelentzündungen insbesondere bei Jungen und jungen Männern sowie bei Mädchen und bei jungen Frauen unter 30 Jahren nach der Impfung mit Spikevax® häufiger berichtet wurden als nach der Impfung mit Comirnaty®. Entsprechend hat die STIKO ihre Empfehlungen dahingehend angepasst bei Personen im Alter zwischen 12 und unter 30 Jahren ausschließlich Comirnaty® einzusetzen, und auch bei Kindern unter 12 Jahren vorzugsweise Comirnaty® zu verwenden.
Für Menschen ab 30 Jahren besteht nach der Impfung mit Spikevax® kein höheres Risiko für eine Herzmuskel- und Herzbeutelentzündung als nach der Impfung mit Comirnaty®. Allerdings können auch bei Infektionen mit SARS-CoV-2 Herzmuskel- und Herzbeutelentzündungen auftreten, insbesondere bei schweren Infektionen der Atemwege erleidet eine Reihe von Patientinnen und Patienten Herz-Kreislauf-Erkrankungen.
Weitere Informationen zur Sicherheit der COVID-19 Impfstoffe finden Sie in den wissenschaftlichen Begründungen der STIKO zur COVID-19 Impfempfehlung, in den Sicherheitsberichten des Paul-Ehrlich-Instituts (PEI) sowie in den Fachinformationen.
Stand: 18.09.2023 (#5134)Wie bei jeder Impfung, können auch nach der Corona-Schutzimpfung Impfreaktionen und Nebenwirkungen auftreten. Impfreaktionen treten in der Regel kurz nach der Impfung auf und halten wenige Tage an.
Der Impfstoff Nuvaxovid® von Novavax gilt als ähnlich reaktogen wie die anderen Impfstoffe gegen COVID-19.
Die am häufigsten berichteten Impfreaktionen in den Zulassungsstudien waren Druckempfindlichkeit an der Einstichstelle (~75 %) und Schmerzen an der Einstichstelle (~60 %) als lokale Reaktion sowie starke Müdigkeit (~55 %), Muskelschmerzen (~50 %), Kopfschmerzen (~50 %), allgemeines Unwohlsein (~40 %), Gelenkschmerzen (~25 %) und Übelkeit oder Erbrechen (~15 %).
Seit Einführung der Impfung wurden in sehr seltenen Fällen anaphylaktische Reaktionen (allergische Sofortreaktionen) berichtet. Es wurden ebenfalls wenige Fälle von Herzmuskel- und Herzbeutelentzündungen (Myo- und Perikarditis) nach Anwendung von Nuvaxovid® beobachtet.
Weitere Informationen zur Sicherheit der Impfstoffe finden Sie in den wissenschaftlichen Begründungen der STIKO zur COVID-19 Impfempfehlung, in den Sicherheitsberichten des Paul-Ehrlich-Instituts (PEI) sowie in den Fachinformationen.
Stand: 07.02.2023 (#5302)Wie bei jeder Impfung können auch nach der Impfung mit dem vektorbasierten COVID-19-Impfstoff Jcovden® (COVID-19 Vaccine Janssen) von Johnson & Johnson Impfreaktionen und Nebenwirkungen auftreten. Impfreaktionen treten in der Regel kurz nach der Impfung auf und halten wenige Tage an.
Sehr häufig auftretende Impfreaktionen (bei mehr als 10 Prozent der Personen) in den Zulassungsstudien: Schmerzen an der Einstichstelle (mehr als 40 Prozent), Kopfschmerzen, Ermüdung und Muskelschmerzen (mehr als 30 Prozent) sowie Übelkeit (mehr als 10 Prozent).
Folgende Impfreaktionen wurden bei weniger als 10 Prozent der Personen berichtet: Seltener (zwischen 1 und 10 Prozent) wurde über Fieber, Husten, Gelenkschmerzen, Rötung und Schwellung der Einstichstelle sowie Schüttelfrost berichtet. Gelegentlich (zwischen 0,1 und 1 Prozent) traten Zittern, Niesen, Schmerzen in Mund und Rachen, genereller Ausschlag, vermehrtes Schwitzen, Schwäche der Muskeln, Schmerzen in Arm oder Bein, Rückenschmerzen, allgemeines Schwächegefühl und Unwohlsein auf. In seltenen Fällen (0,01 bis 0,1 Prozent) traten Überempfindlichkeitsreaktionen und Nesselsucht auf. Jüngere Personen (18 bis 59 Jahre) hatten häufiger lokale und systemische Reaktionen als ältere Personen.
Nach Anwendung von Jcovden® sind sehr seltene Fälle (bei weniger als 1 von 10.000 geimpften Personen) von Thrombosen (z. B. Hirnvenenthrombosen oder arterielle Thrombosen)zusammen mit einem Mangel an Blutplättchen überwiegend bei jüngeren Erwachsenen in den USA aufgetreten. Diese Fälle sind in Deutschland nur nach der Impfung mit dem – ebenfalls Vektor-basierten – Impfstoff Vaxzevria® aufgetreten, der nicht mehr verfügbar ist.
Die STIKO empfiehlt im Regelfall die Impfung mit Jcovden® nur für Menschen im Alter ab 60 Jahren. Der Einsatz des Impfstoffs Jcovden® für jüngere Menschen bleibt jedoch weiterhin nach ärztlicher Aufklärung und bei individueller Risikoakzeptanz durch die impfwillige Person möglich.
Weitere Informationen zur Sicherheit der COVID-19 Impfstoffe finden Sie in den wissenschaftlichen Begründungen der STIKO zur COVID-19 Impfempfehlung, in den Sicherheitsberichten des Paul-Ehrlich-Instituts (PEI) sowie in den Fachinformationen.
Stand: 07.02.2023 (#4863)Wie bei jeder Impfung, können auch nach der Corona-Schutzimpfung Impfreaktionen und Nebenwirkungen auftreten. Impfreaktionen treten in der Regel kurz nach der Impfung auf und halten wenige Tage an.
Für den COVID-19 Impfstoff Valneva® liegen bislang nur begrenzt klinische Daten vor. Laut der Zulassungsstudie waren die häufigsten Nebenwirkungen: Druckempfindlichkeit an der Impfstelle (76,4%) und Schmerzen an der Impfstelle (52,9%) als lokale Reaktion sowie Müdigkeit (57,3%), Kopfschmerz (40,6%), Muskelschmerz (44,0%) und selten Übelkeit oder Erbrechen (14,8%). Der Großteil der Nebenwirkungen war leicht und klang innerhalb von 2 Tagen nach der Impfung ab.
Weitere Informationen zur Sicherheit des Impfstoffs finden Sie in den wissenschaftlichen Begründungen der STIKO zur COVID-19 Impfempfehlung, in den Sicherheitsberichten des Paul-Ehrlich-Instituts (PEI) sowie und in der Fachinformation.
Stand: 07.02.2023 (#5459)Die Sicherheit des Impfstoffs wird in allen Altersgruppen nach der Zulassung kontinuierlich genau beobachtet, sodass neu auffallende Impfreaktionen oder unerwünschte Ereignisse schnell entdeckt und bewertet werden können. In Deutschland ist das Paul-Ehrlich-Institut (PEI) dafür zuständig.
Wie bei jeder Impfung, können auch nach der Corona-Schutzimpfung bei Kindern und Jugendlichen Impfreaktionen und unerwünschte Wirkungen auftreten. Insgesamt sind die lokalen und systematischen Impfreaktionen bei Kindern, Jugendlichen und Erwachsenen vergleichbar. Sie treten in der Regel kurz nach der Impfung auf und klingen innerhalb weniger Tage ab.
Die häufigsten lokalen Impfreaktionen nach Impfungen sind Druckschmerzen, Rötung und Schwellung an der Einstichstelle. Als sogenannte systemische Impfreaktionen sind unter anderem Müdigkeit, Kopfschmerzen oder Appetitverlust sowie in manchen Fällen Übelkeit, Erbrechen, Durchfall oder Fieber möglich. Die Symptome sind in der Regel nur von kurzer Dauer.
Nach Impfungen mit den monovalenten mRNA-Impfstoffen (zugelassen ab 6 Monaten) und nach Impfungen mit Nuvaxovid® (zugelassen ab 12 Jahre) wurden sehr seltene Fälle von Herzmuskel- und Herzbeutelentzündungen beschrieben (Myokarditis und Perikarditis). Nach der Impfung mit Spikevax® trat dies etwas häufiger auf als nach der Impfung mit Comirnaty®. Dementsprechend empfiehlt die STIKO, bei Impfungen von Kindern und Jugendlichen sowie Erwachsenen unter 30 Jahren vorzugsweise Comirnaty® zu verwenden. Die Verwendung von Spikevax® bleibt alternativ möglich. Tritt nach einer Impfung mit einem mRNA-Impfstoff oder mit Nuvaxovid® eine Myo- oder Perikarditis auf, sollte in der Regel auf die Verabreichung weiterer Impfstoffdosen dieser Impfstoffe verzichtet werden.
Trotz bislang begrenzter klinischer Studiendaten schätzt die STIKO die ab dem Alter von 5 Jahren zugelassenen an Omikron angepassten Impfstoffe als sicher und gut verträglich ein. Diese Impfstoffe verwenden dieselbe mRNA-Plattform wie die Wildtyp-mRNA-Impfstoffe. Der Unterschied besteht in nur wenigen abgeänderten mRNA-Bausteinen (Nukleotiden) und die Immunantwort resultiert auch bei den angepassten Impfstoffen aus einer Auseinandersetzung mit dem Spikeprotein des Coronavirus SARS-CoV-2. Daher sind nach Gabe der Omikron-angepassten Impfstoffe ähnliche Reaktionen zu erwarten wie nach der Gabe der ersten Generation der mRNA-Impfstoffe.
Für gesunde Kinder und Jugendliche unter 18 Jahren empfiehlt die STIKO derzeit keine COVID-19-Impfung (Grundimmunisierung oder Auffrischimpfung). In dieser Altersgruppe fällt die individuelle Risiko-Nutzen-Abwägung anders aus. Es bestehen zwar weiterhin keine besonderen Sicherheitsbedenken bei der Impfung von Kindern und Jugendlichen, doch potenzielle unerwünschte Ereignisse (wie z. B. Myokarditiden) können auch in dieser Altersgruppe nicht mit absoluter Sicherheit ausgeschlossen werden. Demgegenüber stehen die überwiegend milden oder asymptomatischen Krankheitsverläufe (inkl. potenzieller Langzeitfolgen) bei gesunden Kindern und Jugendlichen unter der Omikron-Variante. Da die COVID-19-Impfung aber vor allem schwere Infektionen und Hospitalisierungen verhindern kann, profitieren gesunde Kinder und Jugendliche von der COVID-19-Impfung insgesamt nur wenig.
Weitere Informationen zur Sicherheit der COVID-19 Impfstoffe finden Sie in den wissenschaftlichen Begründungen der STIKO zur COVID-19 Impfempfehlung, in den Sicherheitsberichten des Paul-Ehrlich-Instituts (PEI) sowie in den Fachinformationen.
Stand: 18.09.2023 (#5460)Prinzipiell können bei allen Impfstoffen (nicht nur gegen COVID-19) allergische Reaktionen auftreten. In die Gruppe der allergischen Reaktionen fallen sowohl nur vorübergehende lokale Überempfindlichkeitsreaktionen nach der Impfung als auch schwerwiegende potenziell lebensbedrohliche Sofortreaktionen (Anaphylaxie). Die durchschnittliche Häufigkeit von anaphylaktischen Reaktionen nach der Verabreichung von derzeit in Deutschland zugelassenen Impfstoffen (nicht nur COVID-19-Impfstoffe) gibt das Paul-Ehrlich-Institut (PEI) mit 0,4 bis 11,8 pro 1 Million Impfstoffdosen an.
Laut Einschätzung des PEI ist auf Basis der derzeit vorliegenden Daten bei Impfung mit Comirnaty® (BioNTech/Pfizer) oder mit Spikevax® (Moderna) kein generell erhöhtes Risiko für schwerwiegende unerwünschte Wirkungen für Personen mit bekannten Erkrankungen aus dem atopisch-allergischen Formenkreis abzuleiten (siehe auch die FAQ des Paul-Ehrlich-Instituts). Zum atopisch-allergischen Formenkreis zählen: Asthma bronchiale, Neurodermitis und allergischer Schnupfen mit Bindehautentzündung (Rhinokonjunktivitis) einschließlich Heuschnupfen und Hausstaubmilbenallergie sowie Nahrungsmittelallergien.
Während in den Zulassungsstudien für die mRNA-Impfstoffe gegen COVID-19 keine anaphylaktischen Reaktionen auftraten, wurde seit ihrer Einführung über vereinzelte anaphylaktische Reaktionen bei Geimpften berichtet. Die anaphylaktischen Reaktionen traten kurz nach der Impfung auf und mussten ärztlich behandelt werden. Bislang gab es keine tödlichen Verläufe von Anaphylaxien nach der Verabreichung von COVID-19 Impfstoffen.
Bisher ist unklar, welche Komponenten des Impfstoffs für die gemeldeten anaphylaktischen Reaktionen verantwortlich waren. Hühnereiweiß und Latex scheiden als mögliche Allergene bei der COVID-19-Impfung mit mRNA-Impfstoffen aus. Experten diskutieren, dass die Polyethylenglykol (PEG)-Komponente in den Lipidnanopartikeln beider Impfstoffe verantwortlich sein könnte. PEG ist sowohl in Medikamenten als auch in Kosmetika enthalten, wobei die PEG in Kosmetika vermutlich kein Risiko für eine Impfreaktion darstellen. Daneben werden auch andere Inhaltsstoffe wie Phosphocholin oder die mRNA selbst diskutiert.
Das Robert Koch-Institut hat in enger Zusammenarbeit mit dem Paul-Ehrlich-Institut und den allergologischen Fachgesellschaften Deutschlands ein Flussdiagramm zum empfohlenen Vorgehen bei positiver Allergieanamnese vor COVID-19-mRNA-Impfung entwickelt: Vorgehen bei positiver Allergieanamnese vor COVID-19-Impfung (mRNA–Impfstoffe) (PDF, 80 KB, Datei ist nicht barrierefrei).
Von einer antiallergischen Prämedikation wird abgeraten, da Symptome einer Impfreaktion zunächst unterdrückt und zeitverzögert außerhalb der Überwachungszeit auftreten könnten; im ungünstigsten Fall stehen dann die Behandlungsmöglichkeiten einer schwerwiegenden Reaktion nicht sofort zur Verfügung.
Die impfenden Einrichtungen müssen immer mit einer Notfallausstattung zur Behandlung eventuell auftretender anaphylaktischer Reaktionen ausgestattet sein.
Besteht nach Verabreichung der ersten mRNA-Impfstoffdosis eine produktspezifische, medizinische Kontraindikation gegen eine Fortführung der Impfserie mit mRNA-Impfstoffen, kann die Grundimmunisierung zum Beispiel mit Valneva® und die Auffrischimpfung mit Nuvaxovid® erfolgen.
Weitere Informationen für Allergikerinnen und Allergiker finden Sie beim Paul-Ehrlich-Institut (PEI).
Stand: 18.09.2023 (#5510)